Tumorzellen können sich mit einer Hülle aus Eiweiß (Fibrine) tarnen. Dadurch werden sie für die Abwehrzellen schlecht erkennbar. Durch eiweißspaltende Enzyme kann diese Hülle aufgelöst werden.
Das ist wichtig, denn:
Alle Zellen tragen auf ihrer Oberfläche Erkennungsmerkmale, sogenannte Antigene. An den je nach Zelle unterschiedlichen Antigenen unterscheidet das Abwehrsystem unter körpereigenen und körperfremden Zellen. Vergleichen ließe sich das mit den Nummernschildern an Autos. Krebszellen tragen, um beim Vergleich zu bleiben, getarnte Nummernschilder. Den "Körperpolizisten", den Abwehrzellen, wird es erschwert, Freund und Feind zu unterscheiden. Durch Enzyme werden die Antigene freigelegt. Die Tumorzelle kann erkannt und von Abwehrzellen angegriffen werden.
Bei jeder Geschwulst besteht auch die Gefahr, dass sich vor oder während der Operation einzelne Zellen ablösen und an anderen Zellen des Körpers festsetzen. Sie können zu bedrohlichen Metastasen heranwuchern. Diese Gefahr wird durch Enzyme verringert. Die Enzyme mindern die Haftfähigkeit von abgelösten Tumorzellen, und sie machen das Blut dünnflüssiger. Im schneller fließenden Blut finden abgelöste Tumorzellen weniger Gelegenheit, sich irgendwo anzuheften und anzuwachsen. Sie werden abgebaut oder ausgeschieden. Enzyme wirken dadurch der Entstehung von Tochtergeschwülsten entgegen.